Strander Kulturforum eröffnet Büchertauschregal
- Quelle: Eckernförder Zeitung
- Datum: Freitag, 19 Juni 2015
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Ein Buch, das nicht wert ist, zweimal gelesen zu werden, ist auch nicht wert, dass man es einmal liest", heißt es in „Demokritos", dem satirischen Hauptwerk des deutschen Schriftstellers Carl Julius We- ber (1767-1832). Nun ist es aber nicht jedermanns Sache, ein Buch, auch wenn es noch so gut ist, zweimal zu lesen. Dann gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder es verstaubt im Regal oder man tauscht es aus -zum Beispiel in einem öffentlichen Bücherregal, wie es sie in vielen Städten gibt. ,Was andernorts funktioniert, geht auch in Strande", dachten sich die Mitglieder des relativ jungen Kulturforums und initiierten ein Bücherbord, das nach dem Okay von Bürgermeister Holger Klink im Vorraum von Hafenmeister- und Tourismusbüro eingerichtet wurde.
Es ist - nach einem geschichtlichen Vortrag auf Gut Eckhof - das zweite Projekt des Vereins, sagte Werner Helten vom Vorstand. Das Prinzip ist einfach: Jeder Interessierte, egal ob Strander oder Gast, kann in einer Auswahl von Büchern stöbern neue Entdeckungen machen. Man kann die Bücher kostenlos ausleihen, sie nach der Lektüre wieder zurückstellen oder tauschen, und wer will, darf sie auch behalten.
Gut gefüllt ist das Regal. Bei 80 Zentimetern Breite und acht Regalböden tummeln sich zahlreiche Bücher auf immerhin 6,40 Bordmetern. Von Hildegard Knefs "Der geschenkte Gaul" und Konsalik über Erzählungen von Maxim Gorki oder ,,Die Weisheit der Wildnis" vom WWF bis hin zu Siegfried Lenz' .Deutschstunde" oder Erzählungen von Edgar Al1an Poe im Doppelband reicht das Angebot. Betreut wird das Regal von Heike Romeyke und Susanne Cornelius vom Kulturforum, die jeweils zwei- bis dreimal pro Woche nach dem Rechten sehen. Der Grundstock an Büchern stammt von Mitgliedern des Kulturforums, deren Angehörigen und Freunden. In den ersten beiden Wochen wurde das Regal bereits ausgiebig genutzt, neue Bücher kamen hinzu. ,,Am besten gehen bislang Kinder- und Jugendbücher", meinte Romeyke, die betonte, dass eigentlich in jedem zweiten Hafen sowohl in Deutschland als auch in Dänemark der Büchertausch beim Hafenmeister gang und gäbe ist. Heiko Drescher, der das Projekt als Ansprechpartner von Ort unterstützt, kann das bestätigen. "Bis jetzt sind es überwiegend Segler, die das Angebot nutzen", so der Tourismuschef. Jedes Genre ist willkommen, einzig nicht gewünscht sind Werbung oder auch zerfledderte Exemplare, sagt Susanne Cornelius. "Unser Anliegen ist es, den Menschen Kultur näherzubringen, wozu auch Bücher gehören. Wir werden sehen, wie es angenommen wird", so Helten, der sich vorstellen kann, das Projektbei guter Resonanz zu erweitern. dsu
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